Was muss ich vor einem OP-Termin beachten?
Auch Sie können einen Teil dazu beitragen, das Narkoserisiko für Ihren Liebling – zumindest bei geplanten Eingriffen – zu minimieren.
Hunde und Katzen sollten unbedingt nüchtern zum OP Termin erscheinen. Dies ist wichtig, da ein voller Magen eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf darstellt. Noch schlimmer: Ein voller Magen kann im Falle von Erbrechen zu Ersticken oder lebensbedrohlichen Lungenentzündungen führen.
Das heißt Ihr Tier sollte mindestens 6 Stunden vor der Narkose nichts mehr gefressen haben. Bis 2 Stunden vor der Operation dürfen die Tiere trinken. Damit Sie dies gewährleisten können, ist es wichtig, dass freilaufende Hunde und Katzen während dieser Zeit unter Aufsicht sind. Überhaupt ist es sinnvoll, Freigänger-Katzen ab dem Abend vor der OP im Haus zu halten.
Welpen dürfen bis 4 Stunden vor der Operation Nahrung zu sich nehmen. Kleine Heimtiere dürfen nie nüchtern vorgestellt werden. Bestenfalls ist auch in der Transportbox genügend Futter, so dass die Tiere bis kurz vor der und direkt nach der Operation fressen können. Bei Diabetikern darf vor der Operation nur die Hälfte der üblichen Insulindosis gespritzt werden.
Genaue Informationen dazu erhalten Sie auch nochmal bei der Terminvergabe oder Voruntersuchung.
Bitte sorgen Sie zudem dafür, dass sich die Patienten am Tag vor dem geplanten Eingriff schonen. Körperlicher und psychischer Stress sollte möglichst vermieden werden.
Gut ist ein gemütlicher Spaziergang sowie der Zugang zu einer Katzentoilette kurz vor der OP, damit das Tier Urin und Kot absetzen kann. Das macht es sowohl für Ihr Tier als auch für den Chirurgen im Falle einer Bauch-OP angenehmer.
Darf ich bei der Narkoseeinleitung dabei sein?
Vor der Narkose erhalten unsere Patienten ein Sedativum mittels des zuvor gelegten Venenverweilkatheters oder seltener als intramuskuläre Injektion. Dies führt sowohl zur Entspannung der Tiere als auch zur Mengenreduktion der folgenden Narkosemittel.
Um die größtmögliche Sicherheit Ihres Tieres zu gewährleisten, passiert dies unter kontrollierten Bedingungen in unserer OP-Vorbereitung. Dort können wir aufgrund der anwesenden Anästhesisten, medizinischer Apparate und Medikamente auf etwaige Komplikationen schnellstmöglich reagieren, z.B. durch die sofortige Versorgung mit Sauerstoff und Beatmung.
Deswegen ist es für Patientenbesitzer leider nicht möglich, bei der Narkoseeinleitung dabei zu sein.
Wie erfahre ich, wie die Operation verlaufen ist?
Wenn Ihr Tier operiert wird, erhalten Sie direkt nach der Aufwachphase einen Anruf von uns, in dem wir Ihnen den Operations- und Narkoseverlauf schildern.
Bei nicht vorhersehbaren oder sehr schwerwiegenden Befunden erfolgt auch intraoperativ eine Rücksprache mit Ihnen.
Was muss ich für die Zeit nach der OP wissen?
Wir übergeben Ihnen Ihr Tier erst, wenn es vollständig erwacht ist und selbständig laufen kann. Allerdings kann Ihr Tier am Operationstag noch sehr müde und je nach Schwere der OP noch sehr wackelig auf den Beinen sein. Dieser Zustand kann noch bis zum Folgetag anhalten.
Wenn Sie sich bezüglich der Narkosenachwirkungen unsicher sind, melden Sie sich bitte umgehend bei uns.
Ansonsten halten Sie Unruhe, Lärm und Besuch von Ihrem Liebling fern. Sollte Ihr Tier noch einen Verband tragen, der nach Entfernung des Venenzugangs angelegt wurde, können Sie diesen zu Hause entfernen. Wenige Stunden nach der OP können Sie eine kleine Portion Wasser und im Anschluß Futter anbieten.
Lassen Sie Ihren Hund die ersten 24 Stunden nach der Narkose nicht von der Leine und Ihre Katze nicht aus dem Haus.
Auf keinen Fall darf Ihr Tier an der Operationswunde lecken, dies kann den Operationserfolg gefährden. Eventuell muss Ihr Tier dann eine Weile einen Halskragen, Body, Schuh etc. tragen.
Wir besprechen mit Ihnen den individuellen Behandlungsplan (mit Liste und Dosierung der Medikamente, Leinenzwang, Nachbehandlungen und Kontrollterminen) bei Abholung des Tieres. Sie erhalten außerdem einen Ausdruck mit allen Informationen für Zuhause.
Sollten Nebenwirkungen von Medikamenten beispielsweise mehrmaliges Erbrechen oder wiederholter Durchfall auftreten, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.